Industrielle Produktionsanlagen werden heute aus Gründen der Raumverträglichkeit und zur Sicherstellung der Ver- und Entsorgung weltweit vornehmlich in Industrieparks angesiedelt. Die Ansiedlung unterschiedlicher industrieller Produktionsanlagen an einem Standort eröffnet dabei Gestaltungsoptionen für die Einsparung von Ressourcen und Energie durch die gemeinsame Nutzung, Kreislaufführung oder den Austausch von Stoffströmen. So können Materialien, die in dem einen Unternehmen als Abfallstoff gelten, in einem anderen Unternehmen zum Produktionsrohstoff werden. Hierfür sind jedoch spezifische Aufbereitungstechnologien notwendig.
Ziel des Forschungsprojektes "Water-Reuse in Industrieparks (WaReIp)" ist es, die in einem Industriepark anfallenden Abwässer (Produktions-, Sanitär- und Küchenabwässer) über kaskadenartig angeordnete Aufbereitungsstufen bedarfsorientiert für den Einsatz in anderen Produktionsanlagen aufzubereiten, um so den externen Bedarf an Trink-/Grundwasser sowie die Kosten des Anlagenbetreibers für die Wasserbereitstellung und die Abwasserbehandlung zu reduzieren.
Nach der systematischen Analyse des qualitativen und quantitativen Angebots an Abwasser sowie der Nachfrage nach Brauchwasser in typischen Produktionsanlagen (hier mit dem Fokus auf der
chemisch-pharmazeutischen Industrie) werden neue Lösungsansätze zur Abwasserreinigung entwickelt, ebenso wie bereits anerkannte Verfahren im Hinblick auf den Einsatz im Rahmen eines optimierten
Stoffstrommanagements erfasst, beschrieben und miteinander kombiniert, sodass mit möglichst geringem Ressourcen- und Kostenaufwand ein möglichst hoher Nutzungsgrad erreicht werden kann. Ein
passendes Rohrleitungsnetz mit Messnetz wird ausgearbeitet, ebenso wie verschiedene Bewertungssysteme für die Auswahl der im Einzelfall bestmöglichen Aufbereitungstechnik erprobt. Weiterhin
werden soziotechnische Aspekte des Bediensystems, wie auch die Übertragbarkeit auf andere Industriestandorte/-typen geprüft.
Die Umsetzung der vorstehend beschriebenen Konzeptidee erfolgt über 5 Projektphasen in 15 miteinander vernetzten Teilprojekten und ist dabei auf 3 Jahre Bearbeitungszeit ausgelegt.