TP 3: Anlagentechnische Umsetzung

Voraussetzung für eine anlagentechnische Umsetzung der in den TP 1 und 2 entwickelten Ideen und Konzepte ist ein wirtschaftliches Leitungs- und Speichernetz (TP 3.1), das eine wassertechnische Vernetzung der unterschiedlichen Industrieanlagen für eine optimierte Wasserwiedernutzung zulässt sowie ein Messkonzept (TP 3.2), das einen gesicherten Nachweis der zwischen den Industrieanlagenbetreibern zugesicherten Wasserqualitäten führen kann.

TP 3.1 Entwicklung eines nutzungsoptimierten, dynamischen Leitungsnetzes

Aufgrund variabler Produktionsprozesse (kurzfristige Dynamik) und Produktionsanlagen (langfristige Dynamik) im Industriepark sind bei der Auslegung von Ver- und Entsorgungszentren und Leitungsnetzen zeitliche Variationen des Abwasseranfalls und Wasserbedarfs besonderes zu berücksichtigen. Um diesen extremen Schwankungen im kurz- und langfristigen Verlauf sicher entgegenzuwirken, sind in der Regel die Auslegungsgrößen für die beiden Komponenten im Industriepark zu vergrößern. Ziele des Vorhabens von TP 3.1 sind daher, als mögliche Alternative zur Reduzierung dieser Auslegungsgrößen ein nutzungsoptimiertes, dynamisches Leitungsnetz zunächst zu entwickeln und dann in der Praxis konzeptionell und planerisch umzusetzen. Mit diesem „integrierten“ Leitungsnetz besteht neben einer daraus resultierenden Kostenminimierung für die Investition und den Betrieb des Gesamtsystems zudem das Potenzial, den sich ändernden Anforderungen weitestgehend ohne zusätzliche Aufwände gerecht zu werden.

 

Teilprojektleitung: Dr. Weimin Shen, Kocks Consult GmbH

TP 3.2 Entwicklung eines Messkonzepts zur Qualitätssicherung

Die Steuerung der Wasserströme in Industrieparks zum Zwecke ihrer spezifischen Nutzung erfordert ein Messkonzept, das auf der Basis von online-Daten geeignete Qualitätskriterien der Wasserströme ermittelt und als einfach nutzbare Informationen dem Betrieb zur Verfügung stellt. Dies macht es notwendig die Messdaten aus der Feldebene zeitlich synchronisiert und auf Plausibilität geprüft durch geeignet Methoden der Datenaggregation und Datenanalyse in Prozesskennzahlen zu transformieren. Ein wesentliches Element ist hierbei die Entwicklung der Transformationsalgorithmen, die auf die Aufbereitungs- oder Produktionsprozesse sowie die jeweiligen Zielsetzungen innerhalb der Infrastruktur des Industrieparks zugeschnitten sind. Für dieses Konzept ist es zudem erforderlich, Kriterien für die Bewertung der Messdatengüte und Überwachungsschwellenwerte festzulegen, um den Betriebspunkt des Prozesses und Wasserqualitätszustand als Kennzahlenfeld für betriebliche Maßnahmen zu visualisieren.

Teilprojektleitung: Dr. Achim Gahr, Endress+Hauser Conducta GmbH & Co. KG

 

Kontakt

Technische Universität Darmstadt

Fachgebiet Landmanagement

Franziska-Braun-Str. 7

64287 Darmstadt

BMBF-Förderkennzeichen: 02WAV1409A    |    Laufzeit: 01.10.2016-30.09.2019