TP 6: Nachhaltigkeit des entwickelten Konzepts

Zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit des entwickelten Konzeptes ist zu gewährleisten, dass das Konzept wirtschaftlich umsetzbar ist (TP 6.1), einen ökologischen Mehrwert aufweist (TP 6.2) und über Resilienz verfügt, d.h. über Anpassungsfähigkeit an Systemschwankungen durch verantwortungsvolle und lernfähige Mitarbeiter (TP 6.3). Diese Teilprojekte bringen während der gesamten Projektlaufzeit ihre Expertise in die einzelnen Arbeitspakte ein und sicheren damit deren Berücksichtigung und Entscheidungsfindung.

TP 6.1 Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen für ein Betreiber- und Finanzierungsmodell

Die nachhaltige effiziente Wasserversorgung von Industrieparks einschließlich Recycling/Reuse von Abwässern zur Reduzierung des für die Produktion benötigten Trink- oder Brauchwassers erfordert wirtschaftlich tragfähige Aufbereitungs- und Produktionsprozesse. Innovative technische Lösungen und komplexe Systeme müssen einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen werden, um sicherzustellen, dass die technischen Lösungen für die Betreiber von Industrieparks einen wirtschaftlichen Mehrwert generieren und so einen Anreiz zu Investitionen in innovative Abwasserbehandlungskonzepte und -technologien bieten. Neben reinen betriebswirtschaftlichen Analysen zur Ermittlung der Kosten- und Standortvorteile für Betreiber und ansässige Firmen spielen auch volkswirtschaftliche Aspekte (externe Effekte) und ökologische und soziale Komponenten eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei der umfassenden Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Wasserwiederverwendung in Industrieparks. Aufbauend auf der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden ein angepasstes Finanzierungskonzept und Betreibermodell konzipiert und im Hinblick auf die Implementierung und kommerzielle Verwertung der Projektergebnisse evaluiert.

 

Teilprojektleitung: Jens Hilbig, M.A., Dipl.-Ing. Johannes Wenschuh, Keno Strömer, M.Sc., IEEM gGmbH

TP 6.2 Ökobilanzen

Vor dem Hintergrund standortspezifischer Wasserverfügbarkeiten an den Untersuchungsstandorten sind die ökologischen Auswirkungen der Wassereinsparungen unterschiedlich zu bewerten. Dafür werden in einem ersten Schritt Indikatoren bestimmt und ggf. entwickelt, die eine solche standortspezifische Bewertung möglich machen. Im Anschluss daran werden die ökobilanziellen Auswirkungen des Status Quo bewertet und analysiert. Diese dienen im Folgenden als Referenz zum Vergleich der implementierten technischen Lösungen zur Realisierung der Wassereinsparungen. Die entwickelten Ökobilanz-Datensätze sollen dabei so gestaltet sein, dass sie durch Parametrisierung bestmöglich weitere Standorte mit individuellen Gegebenheiten abbilden können. Ein weiterer Anspruch im Projekt besteht an die Harmonisierung der erarbeiteten Datensätze. Die Ergebnisse des Teilprojekts fließen direkt als Indikatoren in die Mehrzieloptimierung ein.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. rer. nat. Liselotte Schebek, Fachgebiet Stoffstrommanagement und Ressourcenwirtschaft

TP 6.3 Bewusstseinsbildung/ soziotechnische Systeme

Ziel des TP 6.3 ist die Einbeziehung der Mitarbeiter in den Industriepark. Sie sollen unterstützt werden, um auch in komplexen Situationen und bei hohen Belastungen mit vertretbarer Beanspruchung arbeiten zu können. Die erlebte Beanspruchung kann individuell ausfallen und sowohl von der Disposition des Individuums als auch vom aktuellen Zustand einschließlich zur Verfügung stehender Ressourcen abhängen. Die identifizierten Belastungsfaktoren führen folglich nicht immer zu den gleichen Reaktionen und müssen stets im Kontext betrachtet werden. Nachdem die Belastungs- und Beanspruchungsfaktoren im aktuellen Arbeitsumfeld erfasst wurden, sollen sie für zukünftige Industrieparks antizipiert werden. Schließlich werden Maßnahmen abgeleitet, um Mitarbeiter vor einer langfristigen Fehlbeanspruchung zu schützen. Hierbei werden technische Hilfestellungen (z. B. die Visualisierung von Warnsignalen) sowie psychologische Faktoren (z.B. eine Vertrauenskultur) einbezogen. Um Unterstützungsmaßnahmen zu identifizieren, werden Erkenntnisse über das Funktionieren anderer komplexer soziotechnischer Systeme berücksichtigt.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Joachim Vogt, Forschungsgruppe Arbeits- und Ingenieurpsychologie

Kontakt

Technische Universität Darmstadt

Fachgebiet Landmanagement

Franziska-Braun-Str. 7

64287 Darmstadt

BMBF-Förderkennzeichen: 02WAV1409A    |    Laufzeit: 01.10.2016-30.09.2019